Ich mache mir schon lange Gedanken über das Thema Geld und den Wert, den es für uns hat. Über die permanente Anhäufung von Vermögen und die gezielte Vergrößerung der Zahlen auf unserem Konto. Über die vermeintliche Sicherheit, die es uns gibt und über die Sucht, es immer weiter zu vermehren. 

Bloß nicht weniger. Kapital anhäufen. 

Es macht den Eindruck, als würden wir den ganzen Tag nur zwei Dingen hinterher rennen: Dem Geld (damit Reichtum, Macht und Sicherheit) und der Anerkennung von anderen (Aufmerksamkeit, Wertschätzung, Liebe).

Wobei das eine in unserer Gesellschaft tatsächlich das andere bedingt: Wer was hat, der ist auch was, der kann was, der ist erfolgreich – und wird dafür geliebt. So scheint es. 

Deswegen ist es auch nur allzu verständlich, dass wir alle einstimmen und diesem Ziel hinterher laufen. Keiner kann sich wirklich davon frei machen. Jeder macht das. Der eine mehr, der andere weniger. Und wenn es nur wegen der Sicherheit ist.

Ich bin mir bewusst, dass wir ohne Kapital in unserer Gesellschaft nicht wirklich überleben können. Sie ist darauf aufgebaut. Umsonst gibt es selten etwas.

Die Frage ist nur: Wie viel muss es sein? Gibt es ein “genug”? Wie viel ist genug? 

Gestern bin ich auf ein Zitat von Henry David Thoreau gestoßen: “Let your capital be simplicity and contentment.” (Lasse die Einfachheit und Zufriedenheit dein Kapital sein.)

Ich finde das Zitat trifft den Nagel auf den Kopf. Es stecken genau die Erkenntnisse drin, die ich in den letzten 4 Jahren machen durfte:

Wenn du dir Gedanken darüber machst, was du wirklich brauchst und erkennst, womit du zufrieden bist, kannst du dich auch langfristig unabhängig vom Streben nach (Geld-)Kapital machen.

Um also eine Antwort auf das “genug” zu finden, braucht man sich nur zwei Fragen stellen: 

1. Was macht mich zufrieden?

2. Wie viel brauche ich davon?

Zweiteres lässt sich berechnen, wenn du die Antwort auf die erste Frage hast.

Thilo

My home is a car. My bedroom is a rooftop tent, my kitchen is in the trunk and my office is located on the back seat of my 2011 Ford Mondeo station wagon. Since 2016 I am travelling all around Europe. But this is just the beginning...

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1 comment

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  • Für mich hat Geld einen anderen Wert als oben dargestellt. Ich sehe in Geld und dem Kapital keine Konsumgüter, kein Auto, kein Haus oder ähnliches sondern gespeicherte Zeit.
    Mein Konto, bzw. mein Aktiendepot ist in meinen Augen ein Zeitkonto. Momentan zahle ich ein um mir später Freizeit gönnen zu können und vom Zinseszins in Bezug auf Freizeit zu leben.

    Haken an der Sache: Ich verschiebe einiges auf später. Ich weiß nicht wann es genug ist um “später” erreicht zu haben.

Thilo

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