Hätte nicht gedacht, dass der Helenesee mal zu meinem Zuhause auf Zeit außerhalb des DACHZELT FESTIVALS werden könnte.
Nun ist es so. Gestrandet an der kleinen Ostsee irgendwo kurz vor der polnischen Grenze.
Ein wunderbares Fleckchen Erde. Gerade jetzt total still und ruhig. Weiter Strand und glasklares Wasser. Fast jeden Tag scheint die Sonne vom strahlend blauen Himmel, die Nächte sind sternenklar.
Und ich merke: Ich komme wieder zur Ruhe. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀
Die Zeit steht still. Gezwungenermaßen. Und ich genieße das total.
Obwohl ich mich ja schon vor längerer Zeit von vielen äußeren Zwängen frei gemacht habe, um persönlich mehr Freiheit zu finden, muss ich jetzt feststellen: Das ist noch Optimierungspotential.
Auf der einen Seite löst du dich von fremden Zwängen und gewinnst Freiraum. Auf der anderen Seite baust du dir aber auch schnell wieder neue, eigene Strukturen auf, die ähnlich eingrenzend sein können.
Zwänge kommen nicht nur von außen. Zwänge kann man sich auch selbst auferlegen.
Vielleicht fühlen sie sich im ersten Moment nicht so an. Weil du sie selbst frei gewählt hast. Aber wenn du dich dann plötzlich doch nicht mehr so frei fühlst, wie du sein wolltest, weißt du, es ist wieder Zeit für Veränderung.
Paradoxerweise empfinde ich gerade diese Zwangspause als Möglichkeit, mich von “hausgemachten” Zwängen zu lösen. Mich erneut zu fragen, ob ich nicht schon wieder in Strukturen stecke, in die ich so nicht wollte.
Denn die meisten Strukturen, in denen du dich gefangen fühlst, baust du dir selber. Selten zwingt dich jemand in Situationen hinein. In den meisten Fällen kannst du dich frei für oder gegen etwas entschieden. Das heißt, du hast auch in jedem Moment die Möglichkeit, den Spieß wieder umzudrehen.
Vielleicht ist diese Zeit der unveränderbaren äußeren Zwänge eine Möglichkeit, sich mal wieder mit den inneren Zwängen zu beschäftigen und sich zu fragen:
Brauche ich die wirklich?
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